Ratgeber
Neurodermitis bei Kindern: Tipps für Eltern
Rituale fürs Eincremen
Die tägliche Hautpflege ist das A und O bei Neurodermitis. Doch vor allem kleinere Kinder finden das Eincremen einfach nur doof. Umso wichtiger ist es, dieses Muss kindgerecht zu verpacken: Am besten, Sie greifen zu einer „Zaubersalbe“ und malen Ihrem Kind kleine Kunstwerke aus Creme auf die Haut. Egal ob Herzen, Blumen, Raketen oder Superhelden-Symbole – Hauptsache die Stimmung bleibt gut und die Haut bekommt die Portion Pflege, die sie braucht.
Reizfaktoren meiden
Die falsche Seife, zu langes Baden oder Schwitzen – viele Einflüsse reizen die empfindliche Neurodermitis-Haut und können erneute Krankheitsschübe auslösen. Wenn Allergien vorliegen, kann der Kontakt mit den individuellen Allergenen – seien es Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben – ebenfalls den Hautzustand verschlechtern. Damit die Neurodermitis gar nicht erst „aufblüht“, sollten solche Reizfaktoren so gut wie möglich gemieden werden. Mehr über typische Provokationsfaktoren
Kratzklötzchen bauen
Kratzen ist Gift für die Haut und kann den Juckreiz noch weiter verstärken. Doch oft ist es für kleine Patienten fast unmöglich, dem Impuls zu kratzen nicht nachzugeben. Abhilfe kann das sogenannte Kratzklötzchen schaffen. Dabei handelt es sich um ein Holzklötzchen, das mit Fensterleder bezogen wird (Anleitungen im Internet). Wenn die Haut wieder einmal so furchtbar juckt, kann sie statt mit den scharfen Fingernägeln mit dem hautschonenden Kratzklötzchen bearbeitet werden.
Die richtige Kleidung wählen
Auch auf die Kleidung kommt es an: Vor allem Wolle kann die empfindliche Haut reizen und regelrechte Kratzattacken auslösen. Ähnliches gilt für scheuernde Nähte oder zu enge Kleidung. Wählen Sie am besten unbehandelte Stoffe mit glatten Fasern und Materialien, in denen die Haut atmen kann. Gut geeignet sind zum Beispiel Baumwolle, Leinen oder auch Seide.
Auch spezielle Silberkleidung kann bei Neurodermitis offenbar hilfreich sein. Dabei handelt es sich um Stoffe mit einer speziellen antibakteriellen Silberbeschichtung. Leider sind solche Kleidungsstücke nicht ganz billig.
Neurodermitis-Schulung
Eltern von betroffenen Kindern wird die Teilnahme an einer Neurodermitis-Schulung empfohlen. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist es wichtig, gut über häufige Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten informiert zu sein. Dieses Wissen kann dazu beitragen, den Hautzustand positiv zu beeinflussen und akute Schübe zu vermeiden. Doch auch ältere Kinder profitieren von solchen Schulungen und lernen dort oftmals, eigenverantwortlich und selbstbewusst mit ihrer Erkrankung umzugehen.