Allergien & Co.
Ernährung bei Neurodermitis
Kann die Ernährung den Hautzustand verschlechtern? Sind bestimmte Lebensmittel besonders kritisch? Und gibt es eine spezielle Diät, die bei Neurodermitis empfohlen wird? Erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund ums Thema Ernährung bei Neurodermitis.
Gibt es eine Neurodermitis-Diät?
Im Einzelfall können verschiedene Lebensmittel tatsächlich als Trigger wirken und den Zustand der Haut verschlechtern beziehungsweise einen erneuten Krankheitsschub auslösen. Das ist allerdings deutlich seltener der Fall, als gemeinhin angenommen wird. Wer den Verdacht hat, auf bestimmte Lebensmittel allergisch zu reagieren, sollte sich für eine genaue Diagnosestellung an den Arzt wenden.
Bei Neurodermitis wird keine spezielle Ernährungsweise empfohlen – eine allgemeingültige Diät, die den Hautzustand verbessern könnte, gibt es nicht. Ein pauschaler Verzicht auf wichtige Grundnahrungsmittel wie etwa Milchprodukte, Eier oder Getreide kann einen Nährstoffmangel nach sich ziehen. Dies wäre insbesondere auch für Kinder kritisch, da sie sich noch im Wachstum befinden.
Bei Neurodermitis ist es folglich wichtig, abwechslungsreich zu essen und nur solche Lebensmittel zu meiden, die nachgewiesenermaßen als Triggerfaktoren wirken. Verdächtigen Inhaltsstoffen kann man mithilfe eines Ernährungstagebuchs auf die Spur kommen. Bei der ärztlichen Diagnosestellung wird meist eine sogenannte Auslassdiät (Eliminationsdiät) eingesetzt, um problematische Ernährungsfaktoren zu identifizieren. Hierbei wird unter ärztlicher Aufsicht bewusst auf eine allergenarme Kost umgestellt, um zu prüfen, wie die Haut reagiert.
Welche Rolle spielen Lebensmittelallergien bei Neurodermitis?
Bei einem Teil der Neurodermitis-Patienten liegt eine „echte“ Lebensmittelallergie vor. Sie kann den Hautzustand negativ beeinflussen und Krankheitsschübe auslösen.
- Bei Kindern spielen vor allem Milch, Ei, Soja, Weizen, Haselnuss, Erdnuss und Fisch als Auslöser eine Rolle.
- Bei Erwachsenen kommen echte Allergien auf Grundnahrungsmittel selten vor. Stattdessen sind eher sogenannte Kreuzallergene von Bedeutung: In diesem Fall führt eine Sensibilisierung auf bestimmte Pollen dazu, dass Betroffene auch auf ausgewählte Obst- und Gemüsesorten oder Nüsse allergisch reagieren, weil die enthaltenen Allergene eine ähnliche Struktur aufweisen wie die Pollenallergene. Der Kontakt mit solchen Kreuzallergenen kann bei Neurodermitis-Patienten auch zu einer Verschlechterung des Hautbildes führen.
Hat der Arzt eine Lebensmittelallergie diagnostiziert, sollte das jeweilige Allergen möglichst konsequent gemieden werden. In diesem Zusammenhang ist oft eine Ernährungsberatung sinnvoll.
Weitere Ernährungsfaktoren
Bestimmte Nahrungsmittel werden von Neurodermitis-Patienten öfter nicht gut vertragen. Hier lohnt es sich, vorsichtig zu sein und zu beobachten, wie die Haut reagiert.
- Histamin: Dabei handelt es sich um einen körpereigenen Botenstoff, der Juckreiz auslösen kann und auch in bestimmten Lebensmitteln wie etwa Rotwein und gereiftem Käse in höheren Mengen enthalten ist.
- Zitrusfrüchte: Auch auf die Säuren, die in Zitronen, Orangen oder Limetten vorkommen, scheinen einige Betroffene zu reagieren.
- Scharf gewürzte Speisen oder Getränke: Sie regen die Durchblutung und die Schweißbildung an und können auf diese Weise Juckreiz auslösen oder verstärken.
- Alkohol und Kaffee: Sie können aufgrund ihrer durchblutungsfördernden Wirkung ebenfalls Juckreiz auslösen.
Dass auch die Darmflora unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auf vielfältige Weise beeinflusst, ist in letzter Zeit immer deutlicher geworden. Der Mix der Mikroben im Darm scheint sich auch auf das Immunsystem, unser Allergie-Risiko und auf die Hautgesundheit auszuwirken. Ob und wie die Einnahme von Probiotika (z. B. Laktobazillen), die die Darmflora unterstützen, Neurodermitis-Symptome lindern kann, ist derzeit noch Gegenstand der medizinischen Forschung.